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54. Plenumssitzung der ArgeLandentwicklung vom 30. August bis 1. September 2021 in Groß Behnitz: ArgeLandentwicklung berät zu Hochwasserschutz und Klimaanpassung

Personengruppe im freien.
Quelle: ArgeLandentwicklung

Vom 30. August bis 1. September 2021 fand auf Einladung des Vorsitzlandes Brandenburg die 54. Plenumssitzung der ArgeLandentwicklung in Groß Behnitz, Landkreis Havelland, statt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Sitzung standen die aktuellen Hochwasserereignisse in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern. Diese Ereignisse haben gezeigt, dass unwetterartige Niederschläge überall und auch abseits von größeren Flüssen zu dramatischen Überflutungen mit Todesfällen führen und erhebliche Schäden, gerade auch in den ländlichen Regionen verursachen können. Neben Sofort- und Aufbauhilfen in den betroffenen Gebieten sind neben dem Klimaschutz auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie zur Vorbeugung unabdingbar.

Die AbteilungsleiterInnen aus den für ländliche Entwicklung zuständigen Ministerien der Länder und des Bundes bekräftigten die Rolle der Verwaltungen der Landentwicklung und der Instrumente der ländlichen Entwicklung bei der Lösung dieser aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen.

Bereits nach den Hochwasserereignissen in Ost- und Süddeutschland im Juni 2013 hat die ArgeLandentwicklung im Auftrag der Agrarministerkonferenz strategische Lösungsansätze erarbeitet, welche die Einsatzmöglichkeiten der Instrumente der Landentwicklung anschaulich verdeutlicht. Das Thema „Klimaanpassung“ wird auch in den „Land.Perspektiven 2030“ sowie den „Leitlinien Landentwicklung“, die gegenwärtig neu gefasst werden, aufgegriffen. In diesem Zusammenhang haben Maßnahmen des Hochwasserschutzes und zur Gewässerentwicklung, zur Haltung des Wassers in der Fläche sowie zur Renaturierung von Mooren oder der Waldmehrung zur Speicherung von Kohlenstoff einen hohen Stellenwert. Von den Instrumenten der Landentwicklung hat gerade die Flurbereinigung, wenn ein umfangreiches Flächenmanagement erforderlich ist, eine wesentliche Bedeutung.

Bund und Länder waren sich einig, einen entsprechenden Beschlussvorschlag dazu in die Ende des Monats stattfindende Konferenz der Agrarminister einzubringen.

Bei der weiteren Umsetzung der „Land.Perpsektiven 2030“ werden Bund und Länder in verstärktem Maße das Handlungsfeld „Landnutzung – zukunftsfähig, resilient und klimaschonend gestalten“ in den Blick nehmen und bei der Weiterentwicklung des Fördergrundsatzes 1 – integrierte ländliche Entwicklung – der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes verstärkt Maßnahmen berücksichtigen, die der Vorsorge und Anpassung an die Klimafolgen nachkommen.

Weitere Themen der Plenumssitzung war die Neufassung der Leitlinien Landentwicklung, welche den Orientierungsrahmen zur nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Räume bilden und zugleich Grundlage für die Tätigkeit der ArgeLandentwicklung sind.

Ein Beitrag aus wissenschaftlicher Sicht beschäftigte sich mit der Vermessung von Lebenszufriedenheit und gleichwertige(r) Lebensverhältnisse.

Bei einer Fachexkursion in das Havelland konnten sich die Teilnehmenden vom breiten Spektrum der Entwicklungsvorhaben in den ländlichen Räumen Brandenburgs überzeugen. Besucht wurden Garlitz – ein Siegerdorf im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurbereinigung (LELF) und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Paulinenaue sowie Ribbeck mit seinem berühmten Birnenbaum. Die Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die durch die Havel geprägte Region und wie mit Ideenreichtum, Initiative und breiter Beteiligung der in den Dörfern lebenden Menschen nachhaltig Zukunft gestaltet wird.

Die nächste Plenumssitzung wird am 22. Februar 2022 in Berlin stattfinden.